An der Untertrave, gegenüber der Teerofeninsel und dem Zusammenfluss von Schwartau und Trave, liegt das Naturschutzgebiet Schellbruch. Diese ausgedehnte Fläche besteht aus Lagunen, die mit Süß- oder Brackwasser gefüllt sind. Das umliegende Gebiet besteht aus Schilfflächen, Feuchtwiesen und Waldtümpeln. Die Lagunen werden nicht nur von der Trave sondern auch von einigen Bächen und aus dem Oberflächenwasser der Umgebung gespeist.
Das NSG hat eine Fläche von 146 ha und ist aufgrund seiner Lage an einer der Hauptzugvogelrouten ein Paradies für fotografierende Ornithologen. Im Herbst und Winter zieht die Gegend Tausende von Wasservögeln an (Gänse, Enten, Schwäne, Säger), aber auch Hunderte von Singvögeln (Zug- und Standvögel). Man kann immer viele Mitglieder der Spechtfamilie sehen (oder wenigstens hören). Aus dem Schilf hört man die Stimmen der Ammern, Meisen, Rohrsänger, während am Wasserrand und an den Bachufern oft Stelzen und Wasseramseln sowie einer der hier lebenden Eisvögel gesichtet werden können. Häufig sind Fisch- und Seeadler beim Überfliegen der Lagunen zu beobachten; ein Ereignis, das vom Lärm Hunderter von Gänsen und Enten begleitet wird, die sich in die Lüfte schwingen.
Die Wege an den Ufern der Trave waren früher Treidelpfade, die während der Zeit der Segelschiffe benutzt wurden. Schiffe, die wegen Flaute oder mangels Strömung den Lübecker Hafen nicht erreichen konnten, wurden von Pferden, Ochsen oder Menschen diese Treidelpfade entlang gezogen. Heutzutage bieten diese Pfade ausgezeichnete Aussichtspunkte für die Beobachtung der herrlichen Vogelwelt an den Ufern.
Ich wollte den Schellbruch mindestens einmal im Monat besuchen und habe regelmäßig eine Auswahl meiner Bilder hier hochgeladen. Die Bilder sind 2018 entstanden.